Schlagwort-Archive: Krimi

Roger Smith – Blutiges Erwachen

Ich war noch nie in Südafrika. Bisher habe ich Romane der südafrikanischen Autoren Nadine Gordimer, J.M.Coetzee und Andre Brink gelesen, die die Verhältnisse in Südafrika zu verschiedenen Zeiten schildern. In lebhafter Erinnerung ist mir der Film „Der Schrei nach Freiheit“ des britischen Regisseurs Richard Attenborough geblieben, in dem die schwierigen Bedingungen der Freiheitsbewegung ANC während des Apartheid-Regimes thematisiert werden. Und nun erstmals ein Thriller: „Blutiges Erwachen“ von Roger Smith. Roger Smith – Blutiges Erwachen weiterlesen

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Dennis Lehane – In der Nacht

Nur wenige Autoren können über ihre ganze Werkpalette mit konstant guter Leistung aufwarten. Dennis Lehane gehört unzweifelhaft dazu. Mit „In der Nacht“ liefert er eine Gangstergeschichte ab, die durch ihre tiefe Zeichnung der Personen hervorsticht und ansonsten alles aufweist, was ein Epos im organisierten Verbrechermilieu beinhalten sollte. Dennis Lehane – In der Nacht weiterlesen

Ross Macdonald – Schwarzgeld

Tatsächlich haben mich Krimis lange nicht interessiert. Irgendwann in den 90er Jahren war der erste  gelesene Autor – und auf lange Zeit der einzige – Ross Macdonald. „Die Kehrseite des Dollars“ gefiel mir auf Anhieb so gut, dass ich mir alle Bände mit Privatermittler Lew Archer zulegte und sie anschließend verschlang. Meine Freude und Begeisterung führte zu  Chandler und Hammett – und schließlich zu Richard Stark, dem zweiten kriminalliterarischen „Aha-Erlebnis“ meinerseits. Ab 2008 brachte der Zsolnay Verlag die neuen Parker-Romane heraus und ab da war ich im „Krimi-Himmel“ angekommen. Ross Macdonald – Schwarzgeld weiterlesen

Iain Levison – Gedankenjäger

Auf den ersten Blick eine faszinierende Vorstellung  – die Gedanken der Menschen lesen zu können. Wahrheit und Lüge wären fortan unterscheidbar, alle Geheimnisse offenbart. Doch der ständige Input würde wohl schnell zu einer seelischen Tortour, die Gelegenheit dem eigenen Geist mal eine Ruhepause zu bieten selten. Außerdem wäre man schnell das Objekt der Begierde für verschiedenste Interessengruppen. Eine derartige Konstellation hat sich der in den USA lebende Schotte Iain Levison für seinen neuesten Roman ausgedacht und bietet seinen Lesern Spannungsliteratur der intelligenteren Art. Iain Levison – Gedankenjäger weiterlesen

Thomas Raab – Der Metzger

Völlig untypisch für meine Literaturauswahl – eine österreichische Krimireihe mit regionalem Kolorit, ungewöhnlicher Komik und manchmal arg verschachtelten Sätzen. Weil die Mischung stimmt, bin ich zum treuen Leser geworden; kommt dieser durchaus spannende Unterhaltungskaliber doch ohne aufdringliche örtliche Beschreibungen aus, ist warmherzig und bitterböse, menschennah, gerne detailverliebt und verfügt über eine gehörige Portion schwarzen Humors. Thomas Raab – Der Metzger weiterlesen

Lee Child – Die Gejagten

Der Ex-Militärpolizist Jack Reacher ist auf dem Weg zu seiner ehemaligen beruflichen Wirkungsstätte in Washington, D.C., um die ihm bisher nur vom Telefon bekannte Major  Susan Turner – aktuelle Nachfolgerin seines alten Postens – kennenzulernen. Doch schon gleich nach seiner Ankunft muß Reacher erkennen, dass aus dem ersehnten Abendessen nichts wird; haben sich einige Veränderungen ergeben, die Reachers Vorhaben unmöglich machen. Lee Child – Die Gejagten weiterlesen

Clifford Jackman – Winter Family

Wer sich von der „Winter Family“ eine beschauliche Familiengeschichte mit niedlichen Kindern, treusorgenden Eltern und grüne Wiesen mit blühenden Landschaften erhofft, sollte schnellstens das Weite suchen. Diesen Rat würden zumindest alle aussprechen, die ihre Erfahrungen mit dieser „Sippe“ gemacht haben. Clifford Jackman – Winter Family weiterlesen

Jim Thompson – Südlich vom Himmel

Gerade als deutsche Erstausgabe erschienen, der bereits 1967 veröffentliche Roman „Südlich vom Himmel“ des US-amerikanischen Autoren Jim Thompson (1906-1977). Bekannt wurde der Klassiker des Noir-Genres vorallem durch die legendäre Verfilmung seines Romans „Getaway“ mit Steve McQuinn in der Hauptrolle. Sehr erfreulich ist nun die Wiederentdeckung dieses großartigen Schriftstellers, der auch zahlreiche Drehbücher verfasste. In den letzten Jahren sind im Heyne Verlage unter dem Label „Hardcore“ bisher auf Deutsch unveröffentlichte Werke von Jim Thompson neu herausgegeben worden. Im Dezember folgt mit „Fürchte den Donner“ der nächste Band. Ältere deutsche Ausgaben sind beim Diogenes Verlag zu finden, die Mehrzahl ist allerdings vergriffen.

In seinem Spätwerk „Südlich vom Himmel“ nimmt sich Jim Thompson wieder einmal der „einfachen“ Leute an und beleuchtet die gesellschaftlichen Zustände. In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts arbeiten viele Hobos und Herumziehende unter härtesten Bedingungen für einen Hungerlohn, unter anderem, wie in diesem Roman, beim Bau einer gigantischen Nord-Süd-Gaspipeline. Sie haben keine ordentliche Ausbildung und verrichten die übelsten Arbeiten, meist ohne Sicherheitsmaßnahmen. Ein Fremdwort für die Unternehmen, die nur auf die Kosten achten und einen enormen Zeitdruck entfachen. Der Bitumenanstrich der metallenen Rohre klappt auch ohne Atemschutzmaske, der Presslufthammer hält Überstunden problemlos durch… Jim Thompson – Südlich vom Himmel weiterlesen